Titandioxid ist – leider in Teilen zu unrecht – in letzter Zeit zum “Bad Guy” unter den Pigmenten mutiert. Es ist DER Weißmacher schlechthin und deshalb nahezu überall zu finden, von Wandfarbe bis zu Kopfschmerztabletten.
In Verruf gekommen sind die nanotechnologischen Varianten von Titandioxid. In erster Linie wurden die als UV-Schutz für Sonnencremes entwickelt, da sie eben nicht so extrem weiß auftragen und trotzdem sehr gut vor schädlicher Strahlung schützen. Leider können sie aber auch in die Blutbahn gelangen, und niemand weiss so recht was sie dann machen.
Wir verwenden ausschließlich (und das auch nur sehr sparsam) recht grob vermahlenes Titandioxid in unseren Formulierungen. Das ist tatsächlich absolut unbedenklich, selbst beim Verschlucken verlässt es den Körper vollkommen unverändert auf natürlichem Wege. Bei manchen Farben und Farb-Kombinationen ist eine Weißfärbung einfach unerlässlich, damit die eigentliche Farbe überhaupt erst zur Geltung kommt. Gleichzeitig bindet das verhältnismäßig grobe Korn sehr gut ansonsten leicht flüchtige ätherische Öle.
Kurz gesagt: ja, wir verwenden das Teufelszeug (das gar nicht so teuflisch ist). Aber wir verwenden es nur dort, wo es nicht anders geht:
- als Weißmacher in Seifen, die aufgrund der Rezeptur innerhalb kürzester Zeit fleckig werden, z. B. aufgrund hoher Anteile von Olivenöl oder Sheabutter
- als Lichtschutz in Seifen, deren Inhaltsstoffe extrem lichtempfindlich sind
- als Farbverstärker, um bei Farben wie Rot oder Gelb die Farbe überhaupt erst entstehen zu lassen
- als Duftstabilisator in Seifen, die wir nicht mit Tonerde stabilisieren können
Egal wo, die Einsatzmenge liegt immer weit unterhalb dessen, was die EU-Kommission vorschreibt. Das gilt im Übrigen für alle eingesetzten Farben bei uns.